Endodontologie / Wurzelkanal­behandlung

endodontie

Was ist eigentlich Endodontologie?

Der Begriff Endodontologie leitet sich aus den griechischen Wörtern „endon“ (innen), „odon“ (Zahn) und „logos“ (Lehre) ab und bedeutet „Lehre vom Zahninneren“. Unter Endodontologie versteht man dementsprechend einen Teilbereich der Zahnheilkunde, der sich vornehmlich mit der Behandlung von Erkrankungen im Zahninneren und den damit verbundenen Strukturen beschäftigt. Durch eine endodontische Behandlung kann eine Wurzelerkrankung geheilt werden und somit der natürliche Zahn erhalten bleiben.

Und wie kann mein Zahnarzt mir helfen, den Zahn zu erhalten?

Je nach Schwierigkeitsgrad und Stadium der Wurzelerkrankung gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Behandlung. Nach der behutsamen Eröffnung des Zahns  (meistens unter örtlicher Betäubung) wird die Pulpa (= das Zahnmark) entfernt und die Kanäle gereinigt. Dies geschieht mit feinen Instrumenten aus den Werkstoffen Nickel und Titan und desinfizierenden Spülungen. Danach füllen wir die Wurzelkanäle mit einem biokompatiblen Füllmaterial (Guttapercha), welches meist dauerhaft im Kanal verbleibt und die erneute Ansiedlung von Bakterien verhindert.

Ist die Erkrankung bereits weit fortgeschritten, sodass die Pulpa abstirbt, entsteht ein wurzeltoter Zahn. Darüber hinaus können sich in solchen Fällen übel riechende Fäulnisbakterien einnisten, was als eine Gangrän bezeichnet wird. Auch bei diesem Krankheitsbild kann der Zahn nur durch endodontische Maßnahmen erhalten bleiben.

Ist die Erstbehandlung einer Wurzelkanalbehandlung nicht erfolgreich, so kann eine Revision dieser Therapie erfolgen.

Chirurgische Wurzelbehandlung: Trotz aller Sorgfalt kann es in komplexen Fällen dazu kommen, dass die beschriebenen Maßnahmen allein nicht zum gewünschten Erfolg führen. Dann muss ein chirurgischer Eingriff durchgeführt werden, um den natürlichen Zahn zu erhalten. Hierbei wird mittels Wurzelspitzenresektion die infizierte Wurzelspitze unter örtlicher Betäubung entfernt.

Warum wird Ihr Zahn krank?

In über 90 % der Fälle ist Karies die Ursache für eine Entzündung des Zahns. Tiefe Karies oder auch eine bis in das Zahnbein (Dentin) reichende Fraktur ermöglichen es Bakterien, bis in das Zahninnere vorzudringen. Dort befindet sich die Pulpa (= Zahnmark), welche umgangssprachlich auch als „Nerv“ bezeichnet wird. Die Pulpa besteht aus lebendem Gewebe mit Nerven und Blutgefäßen, welches sehr empfindlich und durch eine geringe körpereigene Abwehrleistung gekennzeichnet ist. Eine Erkrankung dieses Gewebes wird als Pulpitis (= Entzündung des Zahnmarks) bezeichnet und kann durch ausbleibende Behandlung zum Absterben der Pulpa führen, ein wurzeltoter Zahn entsteht.

Eitrige Entzündungen sind die Folge, die den Kieferknochen in diesem Bereich zerstören. Früher gab es meist keine Rettung für solche Zähne, da das Kanalsystem eines Zahns oftmals sehr grazil und mit vielen Krümmungen versehen ist. Heute gibt es jedoch die Möglichkeit, das Entfernen des Zahns durch eine endodontische Behandlung zu verhindern.